Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Gaza, Ägypten, Tesla, Taurus, Russland in Afrika, Organspenden, Umfragen

| 56 Kommentare

Diesmal: Nachklapp Taurus-Debatte, Beschwerdehefte Frankreich, Gaza, Ägypten, Tesla, Online-Umfragen, Reiche und Rechte, Organspenderegister, Schweinenieren, Sham Jaff zu Russlands Einfluss in Afrika und World Happiness.
Mit einem Limerick von Jens Ohrenblicker.

Tipps zum Versmaß und anderen nützlichen Infos rund im Limericks findet ihr auf taschenpoesie.de

Links und Hintergründe

Taurus

Feature Beschwerdehefte

Gaza

Ägypten

Tesla

Online-Umfragen

Reiche und Rechte

Organspenderegister

Die Gute Nachricht: Schweineniere

Sham Jaff zu Russlands Einfluss in Afrika

World Happiness

56 thoughts on “Gaza, Ägypten, Tesla, Taurus, Russland in Afrika, Organspenden, Umfragen

  1. Sebastian sagt:

    Der kleinste Tesla ist das Model 3 und das ist kein SUV.
    Das Problem mit den feuchten Batterien haben vor allem alte Model S und X bei Tesla, die 3 und Y können nicht feucht werden weil sie vergossen sind, aber Feuchtigkeitsoroblene sind bei E-Autos weit verbreitet. Es gibt da in Zagreb jemanden der sich darauf spezialisiert Akkus zu reparieren (EV Clinic). Da kann man bei YouTube mal reinschauen https://youtube.com/@evclinic?si=F2VUA-IV3JfkTqfY bzw. hier hat ein deutscher mit ihm ein Interview rund um diese Themen geführt https://youtu.be/ZCl0MP6m0HE?si=GK2KaiPvlj_LcnCr

    1. Maurice sagt:

      Hab mich auch gewundert über die Aussage 😀

      Wenn der kleinste Tesla bei euch schon als SUV gilt, dann ist der Golf auch eins, und der ID3 ebenfalls?
      Alle drei ähneln sich in den Maßen schon sehr, wobei die VW-Modelle beide höher sind, als das Model 3 😉
      (…ganz zu schweigen vom Passat…)

      Tesla Model 3: L 4.720 mm x B 1.850 mm x H 1.441 mm
      VW Golf: L 4.282-4.644 mm x B 1.789-1.795 mm x H 1.458-1.510 mm
      VW ID3: L 4.264 mm x B 1.809 mm x H 1.564 mm
      (VW Passat: L 4.773-4.917 mm x B 1.832-1.853 mm x H 1.497-1.530 mm)

      Daher bitte vorab auch ein bisschen Recherche dahingehend machen, bevor man da was „raushaut“ (auch wenn einem die Marke nicht passen sollte) … 😉

    2. Ralf Langenhorst sagt:

      Ich verstehe auch nicht, warum in diesem Podcast das gleiche Tesla-Bashing betrieben wird, wie man es sonst nur von den Springermedien kennt.
      Man kann sicherlich Elon Musk kritisieren, aber ohne Tesla und den Druck den Tesla auf die Autoindustrie gemacht hat, wäre die E-Mobilität bestimmt noch nicht da, wo sie jetzt ist.
      Einfach irgendein Problem heranzuziehen, das irgendein Tesla-Besitzer irgendwann einmal hatte (der kam nicht mehr in sein Auto… ja wow) entspricht eigentlich nicht dem bisher gewohntem Standard der Sendung.
      Dann zu sagen, das kleinste Modell sei ein SUV zeigt schon, dass man sich mal so gar nicht mit der Marke beschäftigt hat.
      Dann wird auch wieder von den teuren E-Autos geschwafelt. Ich hab gerade mal auf die Schnelle einen VW Golf3 konfiguriert, mit Automatik, Matrixlicht etc., was Teslas standardmäßig haben und bin bei 43625 € für den Golf gelandet. Das Model 3 mit besserer Ausstattung, mehr Leistung, geringerem Verbrauch und weniger Wartungskosten kostet 43970 € und keine Steuern, ist also direkt günstiger.
      Auch das Gewicht ist angesichts der immer größer werdenden Verbrenner nicht viel mehr:
      Tesla Model 3: 1765kg
      Golf 3: 1376kg
      BMW 320d: 1670kg
      Auch die bemängelte Konnektivität ist sehr einseitig dargestellt. Das zB das Matrixlicht einfach über ein Online-Update kostenlos auch für ältere Modelle freigeschaltet wurde oder die Vorteile des Fernzugriffs wurden nicht genannt.
      Alles in allem schade, dass gerade in dieser Sendung der Faktencheck fehlte und so einseitig gegen eine Firma gehetzt wurde, die in Sachen Umweltschutz in den letzten Jahren mehr erreicht hat als alle deutschen Autobauer zusammen.

      1. Katrin sagt:

        Hi,

        ich habe mich bereits korrigiert: https://wochendaemmerung.de/erdogan-angezaehlt-renten-im-osten-omas-nato-geburtstag-gerd-doku-peru-und-wale/#t=158
        Aber so ganz kann ich deinen Kommentar nicht stehen lassen! Es gibt nicht nur ein einziges Problem, das irgendein Tesla-Besitzer mal hatte – es gibt einen ganzen Wikipedia-Artikel voller Probleme: https://en.wikipedia.org/wiki/Criticism_of_Tesla,_Inc.
        Viel Spaß beim Lesen

  2. nico sagt:

    Moin,

    zu der Frage wie umweltfreundlich Tesla:s sind, sollte man darauf hinweisen, dass Tesla schon immer oder jedenfalls seit langem, carbon credits verkauft fuer das CO2 das ihre Autos nicht ausstossen und damit erheblich viel Geld verdient (zb: https://www.cnbc.com/2021/05/18/tesla-electric-vehicle-regulatory-credits-explained.html). Das ist einerseits bei der Preiskalkulation relevant (auch aus Kaeufersicht bei der Rechtfertigung der Preis), es heisst aber insbesondere auch, dass durch den Verkauf des Zertifikat jemand anders ermoeglicht wird ein umweltunfreundlicheres Auto zu fahren oder anderweitig CO2 auszustossen. (Die meisten Quellen die man finden beziehen sich auf die USA, aber es sieht so aus, dass das in Europa genauso funktioniert: https://arstechnica.com/cars/2021/05/tesla-loses-huge-customer-for-emissions-credits-in-europe-and-the-us/)

    Ich weiss nicht quantitativ welchen Anteil der typischen Emissionen eines Autos Tesla verkaufen kann, aber falls es 100% sind und ich gerade keinen Gedankenfehler mache, dann waere ein Tesla ueberhaupt nicht umweltfreundlich (ausser, dass grosse Verbrenner via Zertifikatkauf teurer werden, etc).

    Das gleiche gilt vermutlich auch fuer alle anderen Elektroautos, nur werden VW etc die Zertifikate zuersteinmal nicht verkaufen sondern intern weiterreichen vermute ich.

    Man muesste also (wenn ich gerade keinen Gedankenfehler mache) um sich nicht selbst zu betruegen, erwarten, dass der Zertifikatsverkaufspreis im Autopreis beruecksichtigt ist (es also billiger wird) und davon das Zertifikat kaufen, sodass auch niemand anders das CO2 ausstoesst.

    cheers, Nico

  3. Mareen sagt:

    Zum Thema Gaza

    Da Israel vor ein paar Wochen Mitarbeiter der UNRWA indirekt ebenfalls beschuldigt habt, bei den Terroranschlägen in Israel zugegen gewesen zu sein, würde ich gerne mal diesen Reuters Artikel in den Raum werfen. Also Folge wurden de Hilfszahlungen der Geberländer eingestellt und die humanitäre Lage in Gaza verschlimmert.

    https://www.reuters.com/world/middle-east/unrwa-report-says-israel-coerced-some-agency-employees-falsely-admit-hamas-links-2024-03-08/

    Demnach berichtete vor knapp zwei Wochen Reuters, dass die interne Untersuchung der UNRWA festgestellt hat, dass israelische Sicherheitskräfte durch Misshandlungen und Folter Mitarbeitern des UNO-Hilfswerks Geständnisse abgepresst hatten, sie hätten Verbindungen zur Hamas oder seien an der Operation vom 7. Oktober gegen Israel beteiligt gewesen.

    In dem UNRWA-Bericht heißt es, dass die Mitarbeiter der Agentur in israelischer Haft Waterboarding, Schlägen, Hundeangriffen und sexueller Gewalt ausgesetzt waren und dass einige Gefangene während des Verhörs starben, nachdem ihnen die medizinische Versorgung verweigert worden war.

    Ein ganz klares Kriegsverbrechen Israels.

    Die Kommunikationsdirektorin der Hilfsorganisation erklärte, dass das Hilfswerk beabsichtige, die in dem Bericht enthaltenen Informationen an Organisationen innerhalb und außerhalb der UNO, die auf die Dokumentation möglicher Menschenrechtsverletzungen spezialisiert sind, weiterzuleiten.

    Ein weiteres Kriegsverbrechen Israels wurde gestern u.a. auf X/Twitter durch Edward Snowden Publik gemacht.

    Demnach greife Israel unbewaffnete/verwundete Zivilisten mit Drohnen an.

    https://x.com/Snowden/status/1770936325996155290?s=20

  4. Nico sagt:

    Zum Tesla-Betriebsrat:

    Auch bisher hatte die Tesla-Autofabrik in Grünheide schon einen BR, allerdings hat man den bewusst schon während des Aufbaus der Fabrik gewählt, sodass die meisten Angestellten während dieser ersten Wahl Manager waren und einen sehr managementfreundlichen BR gewählt haben – wenn auch überraschend nicht mit absoluter Mehrheit für die „Managementliste.“
    https://www.igmetall.de/im-betrieb/mitbestimmung/erste-betriebsratswahl-bei-tesla-gelungene-premiere

    Zu den sogenannten Adeligen:
    Holgi hat recht, bisherige Titel wie Fürst:in, Gräf:in, Prinz:essin usw. sind 1918 in Deutschland zu reinen Namensbestandteilen geworden. Dadurch haben sie teilweise auch ihre Position im Namen geändert, da Fürst:in nun Teil des Familiennamens ist – also Gloria Prinzessin von Thurn und Taxis oder Otto Graf Lambsdorff statt Fürstin Gloria von Thurn und Taxis oder Graf Otto von Lambsdorff.

    https://www.protokoll-inland.de/Webs/PI/DE/anschriften-anreden/familiennamen-mit-adelsbezeichnungen/familiennamen-ehemalige-adelsbezeichnungen-node.html
    https://www.gesetze-im-internet.de/wrv/art_109.html

    Konsequenter hat Österreich das gelöst, da sind die Titel ersatzlos weggefallen, so heißt Otto von Habsburg auf seinem österreichischen Pass Otto Habsburg-Lothringen.
    https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10000036

    Daneben gibt es die von Kadda angesprochenen Adelsvereine, die für sich reklamieren, die wahren Bewahrer des Adels zu sein und z. B. auch eine Namensänderung zu einem Titel durch Erwachsenenadoption nicht anerkennen. Juristisch ist deren Interpretation des „Adelsrech aber auch nicht mehr wert als die beim Kölner Karneval verliehenen Prinzentitel.

    1. Eule sagt:

      Anders als bei anderen Namen werden „adlige“ Namensbestandteile allerdings dem Geschlecht angepasst, die Tochter von Graf X heißt also Gräfin X und ihr Sohn wiederum Graf X, während die Tochter von Herrn Müller einfach Frau Müller bleibt.

    2. Quarkspeise sagt:

      Ein weiterer Spaß sind wohl auch Scheidungen nachdem der „bürgerliche“ Partner zuvor den „adeligen“ Nachnamen angenommen hat und nun nach der Scheidung nicht mehr ablegen will. Rechtlich alles völlig okay.

      Aber da sich Adel ja am Ende nur darüber definiert, das irgendwer mal irgendwann irgendwem einen (vererbaren) Titel verliehen hat und man denjenigen als Autorität anerkennt, muss man natürlich akribisch die Stammbäume pflegen. Der Stammbaum ist nicht wichtig, weil einem die Vorfahren so wichtig sind, sondern weil man sonst die eigene „Wichtigkeit“ nicht aufrecht erhalten kann.

      Ist ja wie bei den Mormomen, für die ihre Abstammung auch wichtig ist und die deswegen die weltweit größten geneaologischen Datenbanken führen.

    3. Ranga Kullenga sagt:

      Von Adoption steht bei Astrid Gräfin von Luxburg, die ja Thema im Podcast war auch was:
      https://www.antifa-frankfurt.org/2024/03/25/die-tafelrunde-und-ihre-kreise/
      „Die Antifa-Gruppe schreibt über eine »Vernetzung aus Wirtschaft, Adel und AfD« und meint mit Adel offensichtlich die von Luxburgs. Doch sind diese in »Adelskreisen« nicht akzeptiert, da sie ihre gräflichen Titel durch Adoption erworben haben. Eigentlich heißen sie Rüdiger Jacobs und Astrid Jacobs, geb. Winter.“

  5. Maxi sagt:

    Zum Thema Umfragen:

    Zunächst eine Korrektur: Holger spricht davon, dass in Onlinebefragungen Aspekte wie Alter, Geschlecht, Bildung „rausgerechnet“ werden. Das ist insofern falsch, als dass Gewichtung bedeutet, die Verteilung (z.B. Frauenanteil) der Onlinestichprobe an den entsprechenden Wert in der Gesamtbevölkerung (merke: eben nicht an die Sollzahl der wie auch immer definierten Onlinebevölkerung) anzupassen.
    Beispiel: Stichprobenanteil Frauen = 40%. Bevölkerungsanteil Frauen = 50%. Befragte Frauen erhalten also ein Gewicht von 1,25 und Männer ein entsprechend niedrigeres Gewicht, damit die Ergebnisse diesen Aspekt so berücksichtigen, wie es angenommenerweise in der Bevölkerung ist.

    Zweiter Punkt: Jede Erhebungsmethode bei Befragungen (postalisch, persönlich, telefon, online) ist nicht perfekt und leidet unter Verzerrungen. Bei Online-Befragungen ist dies wie richtig genannt in erster Linie der Fakt, dass Zufallsstichproben für Bevölkerungsumfragen nicht möglich sind. Auf der anderen Seite ist der große Vorteil von Onlinestichproben, dass sie am kostengünstigsten sind – stark zu lasten der Qualität. Was jede Erhebungsmethode betrifft ist der Umstand, dass kleinere oder größere Gruppen in Deutschland von Befragungen auch überhaupt nicht oder nur sehr schwer erreicht werden können. Dies sind z.B. Gefängnisinsassen, „Bewohner“ von Psychiatrien und Krankenhäusern und kasernierte Bevölkerung. Dazu kommen noch weitere Punkte wie Sprachbarrieren, Incentivejäger und Interviewereffekte / Fälschungen.
    Ergo: Eine qualitativ einwandfreie Befragung ist nur mit immensen Ressourcen möglich.

    Dritter Punkt: Schaut gerne auch mal in die methodischen Hinweise des besprochenen Gallup World Happiness Reports (https://news.gallup.com/poll/105226/world-poll-methodology.aspx). Der ist für so ein riesiges Projekt gut gemacht, aber leidet natürlich auch an Verzerrungen. Z.B. wurde der Fragebogen in jedem Land in die „major language of each country übersetzt“. Das heißt, in Deutschland wurde offenbar nur auf „deutsch“ befragt, so dass nicht-deutschsprachige Bevölkerung eine Teilnahmewahrscheinlichkeit von 0% hat und wir es also mit sogenannter Undercoverage (Unterabdeckung) zu tun haben.
    Dass in manchen Ländern per Telefon und in machen Ländern Face2Face befragt wurde, bringt auch so seine Methodischen Effekte mit sich.

    Vierter kleiner Punkt:
    Neben „reinen“ Zufallsstichproben sind auch sogenannte „geschichtete“ Zufallsstichproben (z.B. Stichprobe pro Bundesland statt einer „Deutschlandstichprobe“) niemals ungenauer, als einfache Zufallsstichproben (=Deutschlandstichprobe).

    PS: Mit diesem ganzen Spaß beschäftigt sich übrigens die Wissenschaft der „Survey Methodology“.

    1. C sagt:

      Als Laie drängt sich mir aus dem Bauch heraus eine Frage nach Verzerrungen bei Telefonumfragen hinsichtlich der Altersgruppe auf, besonders wenn die Studie von der KAS kommt: Wer u40 geht denn bitte ans Telefon bei unbekannten Nummern und redet dann ggf. sogar mit den Umfragenden?

  6. pommes sagt:

    Ergänzung zum Organspende-Thema:
    In Spanien werden deutlich höhere Organspende-Zahlen erreicht als in Deutschland und auch höhere als in Österreich (wo es eine Opt-Out-Lösung gibt).
    Dazu ein Zitat von https://www.zdf.de/gesellschaft/volle-kanne/organspende-in-spanien-als-musterbeispiel-fuer-deutschland-100.html
    „Das spanische Modell beruht auf zwei Säulen. Zum einen gilt dort die Widerspruchslösung, das heißt, dass jeder, der nicht ausdrücklich verneint, nach seinem Tod zum Organspender wird. Zum Zweiten ist die Nationale Organisation für Transplantation (ONT), die für die Bereiche Spenderkennung und -behandlung, Gesprächsführung mit Angehörigen sowie die gesamte Organisation aller Abläufe zuständig ist, wichtiger Bestandteil des gut funktionierenden Systems. Zudem können in Spanien auch dann Organe entnommen werden, wenn der Herztod vor dem Hirntod eingetreten ist.“

    Der Artikel erwähnt auch, dass es in dem Bereich der Organisation in Deutschland Verbesserungen gab (2019, damals noch unter Gesundheitsminster Spahn https://www.bundesgesundheitsministerium.de/gzso).

    1. Devid sagt:

      Opt-Out ist immer Scheisse.
      Ob es nun Werbeeinverständnis ist und Cookie-Banner, oder eben Organspende. Hier wird versucht jemanden auf eine Seite zu ziehen, die die Person eben nicht wollte.
      Und ja, Uninformiertheit ist trotzdem ein valider Standpunkt.

      Mit Argumenten überzeugen, nicht versuchen am Defaultwert herumzutricksen.

      1. Purzelkeck sagt:

        Ich bin hier eigentlich für Opt-Out. Deinen Ausführungen zur Uninformiertheit kann ich aber auch nicht widersprechen, aber das Problem bleibt dann bestehen. Es mangelt nicht an fehlenden guten Argumenten, sondern am Antrieb Position zu beziehen.

        Es würde ohne Opt-Out auch ausreichen jeden Bürger zu bestimmten Anlässen damit zu konfrontieren. Zum Beispiel bei Beantragung eines neuen Personalausweises. Es wird amtsseitig verpflichtend abgefragt, die Antwort bleibt optional.

        Das wäre freiwillig und würde einer Opt-Out Lösung im Ergebnis nahe kommen.

        1. Devid sagt:

          Ja, gegen eine Abfrage beim PA hätte ich auch nichts einzuwenden, digital wäre eh besser als so ein olles Kärtchen.
          Auch das ist ein Problem bei einer Widerspruchslösung. Wenn die Widerspruchskarte nicht gefunden wurde, wird es einfach gemacht.

          Und der Defaultweg legte die Natur bereits fest. Ich finde es sehr verstörend, daß ich Gründe nennen muß, es nicht zu wollen. Da wackelt der Schwanz mit dem Hund.

      2. Martin Barfuß sagt:

        Und wer legt den Default-Wert fest? Ich könnte mich ja auch darüber aufregen, dass ich seit Jahren gezwungen werde immer mal wieder einen Ausweis auszufüllen, weil die Dinger irgendwann verschmieren. Und selbst dann kann ich nicht immer sicher sein, dass der Ausweis auch akzeptiert wird, weil irgendjemand meint, meine drei Jahre alte Unterschrift sage ja nichts über meine gestrige Meinung aus. So wird/wurde gern in konfessionellen Krankenhäusern und von konservativen Richtern argumentiert.

      3. Judith sagt:

        In Belgien wurde das irgendwann so geändert, dass man bei der Beantragung eines neuen Personalausweises gefragt wird. Dann kann man ja oder nein sagen.
        Und das wird dann registriert und man bekommt, bei ja, einen Ausweis.

  7. Jan sagt:

    Mal davon abgesehen, dass man den eGolf nicht mehr kaufen kann, Tesla’s kleines Auto ist das Model 3 und es wiegt genau so viel wie der eGolf in der leichtesten Version.

  8. Abkueko sagt:

    Zur Bundeswehr:
    Gibt bestimmt viel mehr Gründe aber ich beziehe mich mal auf die bekannten Fälle:
    – Extrem teure Wünsche. Man kauft nicht nach Preis/Leistung sondern will eine „Goldrandlösung“. Also alles ganz besonders und genau auf die Wünsche aus dem Lastenheft zugeschnitten. Die Bundeswehr zahlt für ihre neubestellten Leopard 2A8 29,2Mio/Stück. Polen soll hingegen 1000 Panzer und Panzerhaubitzen für ca. 15Mrd. kaufen (also lediglich 15Mio je Stück)

    – Man will alles können. Die Bundeswehr tut sich schwer auf Fähigkeiten zu verzichten. Weil die Armee jedoch zu klein ist alles richtig zu können leistet man sich viele sehr kleine Bereiche, die dann im Verhältnis sehr teuer sind. Man wollte Kampfhubschrauber und hat die enorm aufwendigen und in der Wartungen unglaublich teuren Kampfhubschrauber Tiger gekauft. Und davon dann 68 Stück die nur an einem Standort betrieben werden. Das ist vergleichsweise teuer diese Fähigkeit zu erhalten.

    – Kleine Bestellungen. Siehe hier wieder Leopard 2A8. Man kauft 18. Die brauchen natürlich Ersatzteile die es nur für die 18 Stück gibt usw. – hätte man größere Mengen gekauft wäre es sicher pro Modell deutlich günstiger. Wenn etwas nur für die BW entwickelt wird, legt der Hersteller diese Kosten dann auf die paar Modelle um.

    – Politisches hin und her. Gab früher öfter Meldungen, dass die BW ihre Bestellungen an irgendwelchem Kriegsgerät reduziert. Die Einsparungen waren jedoch minimal. Da es sich mehr oder minder um Entwicklungen für die BW handelt, bringen ein paar Abbestellungen preislich nichts. Reduzieren aber die Fähigkeit. Genauso auch andere spontane Entscheidungen wodurch in Sachen gerade viel Geld gesteckt wird um sie mit der nächsten Reform auszusortieren.

    – Politische Präferenzen für Zulieferer. Wenn wir Rheinmetall & Co. unterstützen wollen, kaufen wir dort. Das wissen die Hersteller und werden bestimmt keine Kampfpreise bieten. Sieht anders aus wenn man ein Land überzeugen möchte, dass bislang nicht in Deutschland kauft (siehe die Erfolge deutscher Rüstungsunternehmen in Ungarn und Australien)

    1. Titus von Unhold sagt:

      Der Tiger ist nicht mal ein Kampfhubschrauber, weil DE an der Bewaffnung gespart hat, deswegen führt die Bw ihn auch als Unterstützungshubschrauber. Dazu muss man aber auch erinnern dass er in den 80ern als Nachfolger für die PAH auf BO 105 entwickelt wurde und die Friedensdividende mit entsprechenden Stückzahlreduktionen dazwischen kam.

      Hier ein Kaninchenbau: http://www.whq-forum.de/invisionboard/index.php?showtopic=20573

      Der L2A8 ist übrigens keine Neuentwicklung, sondern enthält die Technologien der Norweger und Ungarn in der jeweils neuesten Ausführung – zzgl. Trophy vollständigem. Ob mehr kaufen (statt den Bestand über Jahre umzurüsten) bei der dezeitigen Auslastung sinnvoll ist, halte ich für fraglich.

    2. kilosierra sagt:

      Dazu kommt auch, das z.B. bei Tiger, NH90 und A400M die ganzen Entwicklungsprogramme mit geförderten Forschungsprogrammen garniert wurden um sicherzustellen, dass man auch wirklich das Neueste vom Neuen (aus Sicht der Forschungseinrichtungen) verbaut. Das hat idR zur Folge, dass die Fertigung mit Anlaufproblemen zu kämpfen hat, die Bauteile halt im besten Fall die Spec erfüllen, aber bei (einsatztypischem) Misuse versagen usw. Das erfordert dann wieder Nachrüstungen, Anpassungen oder sogar Einsatzbeschränkungen [https://www.zeit.de/politik/deutschland/2010-02/bundeswehr-nh90-hubschrauber]. Und bei FCAS geht das Elend schon wieder los [https://de.wikipedia.org/wiki/Future_Combat_Air_System]. Deutschland hat halt immer noch nicht verstanden, dass Verteidigung wichtig sind und Waffen sowie deren Bestandteil ein elemetarer Bestandteil einer großen Volkswirtschaft sind. Und das es am Ende nicht auf fancy Specs ankommt, sondern wie die Ukraine zeigt auf robuste Systeme die in ausreichender Anzahl vorhanden sind und zuverlässig eingesetzt werden können.

  9. Wurzelsepp sagt:

    Für Astrid gabs sehr scharfen Tadel.
    Als naziberndfreundliches Madl
    besprach sie beim Essen
    „neutrale Int´ressen“
    SO EDEL ist der deutsche Adel

  10. Purzelkeck sagt:

    Noch ergänzend zum getesteten Tesla Model Y und dem TAZ Artikel: das Tesla Bashing an der technologischen Stelle, weil SUV oder weil Tesla, halte ich ausnahmsweise nicht für gerechtfertigt und der TAZ-Artikel liefert dazu auch keine Grundlage.

    Das Tesla SUV mit dem getesteten großen Akku verbraucht bereits geringfügig weniger als der getestete leichtere eGolf. Zu 50% wird das schwere Tesla SUV aber mit kleinerem Akku verkauft (es bleibt schwer), dieser wurde dort nicht getestet. Dieser LFP Akku ist weniger umweltschädlich als der getestete (wie viel ist unbekannt) und er verbraucht nochmal weniger als der getestete Tesla. Das Model Y hat mehr Platz als Golf, ID3 oder ID4 – es verbraucht trotz Größe und Gewicht wenig. Der kleine Akku schränkt beim Model Y anders als bei VW in der Praxis weniger ein, bei VW ist der schädliche große Akku praxistauglicher und attraktiver.

    SUVs sind unnötig und kritikwürdig. So lange das besprochene SUV aber u.a. effizienter ist und auch so lange die meisten Neufahrzeuge Verbrenner sind reicht „SUV=schlecht“ für die Aussage „kauft keinen Tesla“ nicht nicht aus. Das Model Y mit LFP Akku ist zu dem Preis konkurrenzlos gegenüber anderen E-Autos mit ein wenig Platz.

    <60tkm CO2 Amortisation im Kohlemix finde ich für den Anfang nicht schlecht. Mir sagt der Artikel nicht, dass man keinen Tesla kaufen sollte, sondern dass E-Autos die Zukunft gehört und wir zukünftig noch bessere und hoffentlich auch sinnvollere Autos sehen werden, weil die anderen Hersteller zu Tesla, aber auch dank Tesla, aufholen werden.

    1. Abkueko sagt:

      Schließe mich hier an. Im Podcast wurden viele Gründe genannt keinen Tesla zu haben. Bei der CO2-Bilanz finde ich das schwierig.
      Folge ich den Daten von ev-database verbraucht das Model 3 weniger Strom (14kwh/100km) als der ID3 (16,6kwh/100km). Das größere Modell 3 ist also dem deutlich kleinerem VW überlegen.

      Auch finde ich das Argument der Größe etwas schwierig. Gibt nunmal auch Leute die ein größeres Auto benötigen. Was die Zukunft angeht ist bei den meisten Herstellern ein kleineres Elektroauto erwartbar. Bislang hielt man sich zurück weil die Preise zu hoch sind. Der Energieverbrauch wäre nur etwas niedriger – ebenso die Kosten. Für ein Mittelklassewagen >50k€ zu zahlen ist auch bei Verbrennern nicht unüblich. Aber ein Kleinwagen für >30k€ ist extrem schwer zu verkaufen. Auch war es in den vergangenen Jahren schwer die von den Kunden geforderte Reichweite (das ist deutlich mehr als gebraucht) in einem sehr kleinen Fahrzeug zu realisieren. Zumindest letzteres ist gelöst. Ersteres fällt immer noch schwer.

    2. kilosierra sagt:

      Was ist denn ein SUV? Wie ist der denn definiert? Ohne die Diskussion um Gewichte, Platzangebot usw. wieder aufmachen zu wollen, das Äußere eines Autos wird inzwischen zu großen Teilen von Normen und Regeln (z.B. wegen des Fußgängerschutzes etc.) vorgegeben. Dazu kommt, dass bei den batterieelektrischen Fahrzeugen das Skateboard-Design im Moment der Aufbau der Wahl ist, um die Batterie möglichst weit unten (Fahrdynamik) und gut geschützt (Seitencrash) unterbringen zu können. Dadurch kommt die Fahrgastzelle automatisch höher. Gleichzeitig hat eine BEV mit halbwegs am Markt akzeptieren Fahrleistungen halt ein höheres Leergewicht und das hatwiederum hat Folgen für die erforderlichen Crashstrukturen. Am Ende sehen die Kisten dann halt fast alle gleich aus und fallen für den Normalbetrachter unter SUV.

      Holgers Anmerkung zur problematischen Ausstattung der Fahrzeuge mit immer mehr Software kann ich nur unterstreichen. Das kann nicht sinnvoll sein, denn Software und die dafür erforderliche Elektronik sind (in der Regel) viel fehleranfälliger und von kürzerer Lebensdauer als klassische mechanische Systeme. Die zwangsweise Ausrüstung von Neufahrzeugen mit immer mehr Assistenzsystemen (https://www.meinauto.de/news/eu-verordnung-diese-assistenzsysteme-sind-ab-2024-pflicht) birgt mMn eine ganz große Gefahr zum Bumerang zu werden, da diese ja direkt in das fahrende System eingreifen sollen. Ich hab selbt die Freuden erlebt, wenn im Golf VII der „intelligent Geschwindigkeitsassistenz“ der Meinung ist bei 160 auf der Autobahn spontan eine Notbremsung auf 80 einzuleiten. Warum, weiß ich bis heute nicht. Vielleicht wars der 80-Aufkleber am gerade überholten LKW oder vielleicht stand in seiner Datenbank noch eine Beschilderung von früher. Ich werde es nie wissen und kann mich nur daran erfreuen, dass ich mich noch erfreuen kann. Die Wartungskosten für die Fahrzeuge werden steigen (sorry, es gibt nur noch eine Assistenzvariante, die mit ihrem Chipsatz nicht mehr kompatibel ist, wir müssen die gesamte Einheit tauschen), die Lebensdauer der Fahrzeuge geht zurück (weil Software xyz over air nach einem Update doch leider nicht mehr funktioniert und auch nicht repariert werden kann) und damit steigt der Ressourcenverbrauch und die Kosten für die Nutzer steigen zunehmend. Das Thema „functions on demand“ (https://efahrer.chip.de/news/auto-fans-fassungslos-deutscher-autobauer-stellt-klima-anlage-auf-abo-modell-um_1018590) kommt dann noch dazu und es gibt erste Unkenrufe, dass in einigen Jahren das Thema Eigentum bei Autos erledigt sein wird. Zumal durch die Kopplung Gesetzgebeung/Software/Fahrzeug der Käufer keine Möglichkeit hat das abzuwählen. Damit ist man den herstellern nicht nur technisch, sondern auch kostenseitig. Mein 13 Jahre alter Skoda Octavia hat alles, was man zum Fahren mit 4 Personen braucht. Der ist sicher, bequem vernünftige Fahrleistungen und robust. Mit Inflation dürfte der jetzt irgendwas um die 28k kosten, unter 35k ist bei vergleichbarer Ausstattung kaum was zu bekommen. Und dazu kommen die kleinen Nebensätze: „Sie erwerben lediglich die Hardware, die zur Nutzung der Škoda Connect Online-Dienste in einem gewünschten Škoda Fahrzeug notwendig ist. Kostenloser Nutzungszeitraum, der von Škoda Auto a.s. zur Verfügung gestellt wird:…Notruf – 10 Jahre.“ Der eCall ist seit 2018 Pflicht in der EU. Wenn man also die Fahrzeuge länger als 10 Jahre nutzen möchte ist man zwangsweise bei Zusatzkosten (deren Höhe man am Anfang nicht kennt und für die man natürlich auch keine Zweitanbieter finden wird) In der Konsequenz führt diese – möglicherweise gut gemeinte – EU-Pflicht zur Digitalisierung der Fahrzeuge also zu einer zwangsweisen Beschränkung der Nutzungsdauer, mehr Neuwagenproduktion und damit mehr Ressourcenverbrauch. Wollten wir davon nicht eigentlich mal weg?

      1. Purzelkeck sagt:

        Der Begriff SUV hat die Podcaster unnötig getriggert, entscheidend ist eine solche Einordnung eigentlich gar nicht. Das SUV um das es geht ist schon ein Schiff, nach meinem Empfinden, und aussen unnötig groß. Es gibt aber noch keinen sinnvollen Kombi bei dem sich SUV-Nichtmöger (zu denen ich mich selber zähle) nicht echauffieren würden, selbst bei identischem CO2-Verbrauch. Und auch wenn es die Alternative gäbe, die Diskussion ist müßig denn das Teil dürfte besser abschneiden als ein Verbrenner-Kleinwagen und zu viele Leute wollen es leider auch so. Lieber sparsames SUV als Verbrenner.

        Zu Assistenz und Software sehe ich es radikaler und langfristiger. Assistenzsysteme sind sinnvoll, wenn sie die Sicherheit erhöhen, Verbräuche senken oder allgemein besser fahren als der durchschnittliche Autofahrer. Mindestens für alle anderen Verkehrsteilnehmer wünsche ich mir Aufpasser die sie auf Spur halten. Und Software ist für E-Autos absolut elementar, so wichtig wie Motor und Akku, ohne geht es nicht.

        Beides, Software und Assisenten taugen als günstige Massenware und sind ein notwendiger Schritt auf dem Weg zum autonomen Auto ohne Lenkrad. Wenn es soweit ist braucht keiner mehr ein Auto. Ich werde mir dann keine Gedanken um Updates oder Connect-Dienste machen, sondern Bäume auf der Einfahrt pflanzen und den Carport abreissen.

      2. kilosierra sagt:

        Bei deinen Punkten sieht man gut, wie unterschiedliche Erwartungshaltungen bzw. Erfahrungen die Bewertung von Tatsachen beeinflussen.

        > Meiner Erfahrung nach gibt es bei der Gestaltung von Fahrzeugen durch unterschiedliche Einflüsse (v.a. Normen) immer weniger Gestaltungsspielraum für Konstrukteure und Designer. Damit ist die Annäherung an die SUV-Gestalt nahezu zwangsläufig.
        > Das E-Autos ohne Software nicht möglich sind, halte ich für eine irrige Annahme. Seit Jahrzehnten fahren Loks, Gabelstapler usw. elektrisch ohne, dass Software – für den reinen Fahrbetrieb – zwingend nötig wäre. Schließlich gab es auch schon Elektrofahrzeuge als man – in Ost und West – noch gar nicht wusste wie das Wort Software geschrieben wird. 😉 [https://youtu.be/jA4jKEsJT8Q?si=BFcs2m5ZbKKZ11Io]
        > Selbstverständlich sind in modernen Fahrzeugen auch zig Softwarepakete für den Fahrbetrieb im Einsatz. Diese – sofern sie für den grundlegend sicheren Betrieb des Fahrzeugs erforderlich sind – ans Netz zu hängen oder auch mit einer over-the-air Updatefähigkeit zu versehen, erscheint mir doch viel zu riskant. Das führt zu dem typischen „wir patchen das dann im Betrieb“ d.h. mangelhafter Softwarequalität, es schafft Abhängigkeiten von viel zu vielen Teilkomponenten und deren Lieferanten, es macht angreifbar und modifizierbar (ich bin immer wieder erschrocken wie viele Leute hier Chiptuning rumfahren bzw. sich Features wie die Rückfahrkamera „freigepatcht“ haben) und es wird die Kosten im Betrieb und Wartung erhöhen. Meine Erwartung wäre, dass ein technisches Produkt in einem Zustand ausgeliefert wird, dass es seine Funktion für einen Zeitraum von mindestens 15 Jahren ohne Eingriff von außen (mechanische Wartung von Verschleißteilen ausgenommen) sicher ausführen kann.
        > An das autonome Fahren glaube ich nicht. Nicht, wenn unsere Erwartungshaltung an die Mobilität dem zentralen Versprechen des Automobils entspricht – jederzeit bequem, schnell und unabhängig überallhin zu können. Die externen Abhängigkeiten werden immer größer sein als beim (nicht vernetzten) Auto im Eigentum. Die Menge an Fahrzeugen wird mindestens gleich sein, wenn nicht noch größer werden – sofern wir die Menge der gesamt gefahrenen Kilometer nicht reduzieren. Und dem Grunde nach gibt es schon jetzt quasi die Möglichkeit überallhin ohne Auto zu kommen. Du musst nur auf mindestens einen der Faktoren – Bequemlichkeit, Lebenszeit, Spontanität oder Unabhängigkeit verzichten. Und leider ist die Bewertung, was eine inakzeptable Einschränkung einer dieser Punkte ist extrem individuell. Ich kenne Leute, die würde niemals in ein Auto ohne Grundreinigung steigen, in dem zuvor ein ihnen unbekannter Mensch gesessen hat. Für andere ist 10 Minuten warten auf ein Taxi zu unspontan…

        1. Purzelkeck sagt:

          „Das E-Autos ohne Software nicht möglich sind, halte ich für eine irrige Annahme [..] Gabelstapler“

          Natürlich geht es ohne, ein Gabelstapler oder RC Auto hat allerdings ganz andere Anforderungen. Das gesamte Akkumanagement ist komplex und Kernkompetenz der Hersteller. Die Akkus altern ohne Management schneller, laden schlechter und bringen nicht die Reichweite ohne die passende Software. Dazu die integrierte Ladeplanung im Navi, automatisches Vorheizen oder kühlen unterwegs für kurze Ladestopps. Es geht nicht ohne, weil es dann keiner kauft. Wer möchte ein Auto mit diversen Einschränkungen und kurzer Lebensdauer.. Auch hat kaum noch jemand Angst oder Bedenken vor Software und das wird noch weniger werden.

          Gleichzeitig wird vieles am Auto überflüssig, weil der aufwendige Motor ja mehr oder weniger komplett fehlt.

          „An das autonome Fahren glaube ich nicht [..] Automobils entspricht – jederzeit bequem, schnell und unabhängig überallhin zu können“

          Ich schon, die Frage ist für mich nur noch wann. Ein Klick auf dem Handy und das Fahrzeug in der passenden Größe steht kurz danach da wo man selber ist. Man steigt nach der Fahrt aus und hat keine weiteren Berührungspunkte mit Werktstätten, Parkplätzen, Versicherungen, Garantie und und und. Unabhängiger geht es nicht. Ein Auto ist für viele der jüngeren Generation bereits gedanklich überflüssig.

          „Bei deinen Punkten sieht man gut, wie unterschiedliche Erwartungshaltungen“

          Ja absolut, das macht es doch interessant.

        2. Purzelkeck sagt:

          „Ich kenne Leute, die würde niemals in ein Auto ohne Grundreinigung steigen, in dem zuvor ein ihnen unbekannter Mensch gesessen hat. Für andere ist 10 Minuten warten auf ein Taxi zu unspontan…“

          Das wird sich schneller wandeln als man sich vorstellen kann. Diese Leute bleiben dann halt zu Hause oder zahlen ein Vermögen um alte Gewohnheiten aufrechterhalten zu können. Es gibt für alles einen Markt. Man wurde früher schief angeschaut wenn man mit dem Handy (neumodischer Kram, braucht keiner) in der Öffentlichkeit telefoniert hat. Heute wird man schief angeschaut, wenn Faxe schicken möchte.

          Ich hätte auch gerne ein super Auto gehabt mit freiem Betriebssystem, volle Kontrolle, meins und 15 Jahre keinen Ärger. Nur wird das in der Zukunft die sich sehe nicht passieren. Zu teuer, zu unbequem und zu schädlich. Autonomes Fahren wäre doch super. Auch Oma bleibt ohne Führerschein mobil, Parkplätze werden unnötig, es werden viel weniger Autos benötigt.

          1. Titus von Unhold sagt:

            „Das wird sich schneller wandeln als man sich vorstellen kann. Diese Leute bleiben dann halt zu Hause oder zahlen ein Vermögen um alte Gewohnheiten aufrechterhalten zu können.“

            Autonome Fahrzeuge sind wie Blockchain oder Flugtaxis verwandt mit der Heizdeckenmafia.

            – Sie werden viel teurer sein als Individualmobilität, so wie Dauermiete von Volvo oder Sixt auch mehr als 60 % teurer ist als Leasing. Versicherung und Werkstatt sind schon heute kein Thema mehr, das bieten die Hersteller bereits mit an.

            – Die Politik wird nicht auf die Arbeitsplätze und Steurn verzichten wollen die Individualmobilität ermöglicht.

            – Es gibt genug Leute die nicht Autofahren um von A nach B zu kommen, sondern als Erlebnis. So wie andere mit dem Porsche, Cabrio, Motorrad oder Quad.

            – Maschinenstürmer und Kids. Bei dem Gedanken daran einfach mal so den Verkehr lahm legen zu können in dem man Pylonen auf die Straße oder die Motorhaube stellt oder Fußball auf der Straße spielt, lässt mich laut lachen. Denn dann hätte ich ein neues Hobby.

          2. kilosierra sagt:

            Guckt Euch mal in ’ner ruhigen Minute (oder zur Beruhigung) die Videos von dem Kanal https://www.youtube.com/@regiotf206 an. Kleine Regionalbahn im bayerischen Hinterland. Der Theorie nach perfekt für die Automatisierung, zwangsgeführt, hochgradig regelbasiert usw. Wenn man sieht womit die Zugführer zu kämpfen haben, so sind das meistens die Passagiere oder unvorhergesehene Einflüsse von außen (Autos, Wetter, Störungen). Das ist technisch kaum beherrschbar ohne, wie gesagt, grundsätzlich was an dem Prinzip des Verkehrsmittels zu ändern.

            Ich denke auch die Annahme, dass man weniger Fahrzeuge und weniger Platz braucht ist unrealistisch. Zumindestens nicht, wenn sich der Bedarf an Fahrten wie bisher zeitlich extrem ballt. Also müssen früh die autonomen Fahrzeuge alle von ihren Stellplätzen in die Wohnquartiere fahren, von dort in die Gewerbegebiete und stehen dann dort leer rum. Klar eine gewisse Reduktion wirds geben, aber das ein Auto dann nicht mehr 23 Stunde steht sonder fährt wird wohl nicht passieren. Und selbst das würde nicht zu weniger Autos führen, denn die verschleißen dann ja schneller und müssen schneller ersetzt werden. Erhöht man die Auslastung (indem das autonome Fahrzeug mehrere Passagiere nacheinander abholt und absetzt) ist die Akzeptanz wahrscheinlich noch geringer und man muß sich fragen, ob es dann wirklich noch einen Unterschied zum ÖPNV gibt.

            Also technisch ist autonomes Fahren interessant, wenn auch jetzt nichts was mich als Techniker wirklich emotional berühren würde. Als DIE Lösung für die Mobilität der Zukunft sehe ich es nicht.

          3. Purzelkeck sagt:

            „Autonome Fahrzeuge [..] Sie werden viel teurer sein als Individualmobilität“

            Autonomes fahren ist individualmobilität in Reinform. Von A nach B für Betrag X. Carsharing ist auch teurer, wenn man viel fährt. Es ist beliebt, dort wo es geht, viele verzichten auf ein Auto. Mit selbstfahrenden Autos geht das überall und ist noch bequemer und in der Masse auch noch günstiger.

            Meine Spekulation wie die Zukunft aussieht ist anders. Wir sind uns wahrscheinlich einig: niemand braucht ohne guten Grund Anachronismen wie Unfälle, eine Garage, Termine für Reifenwechsel oder Fahrten durch Waschanlagen oder ein Lenkrad. Es gibt Leute die erklären heute noch warum selber schalten viel besser ist als eine Automatik. Die mögen bei Einzelpunkten sogar recht haben. Fahren sie Taxi wird es ihnen aber schon egal was der Fahrer macht, da zählen dann u.a. Verfügbarkeit, Pünktlichkeit, Kosten. Wandel braucht Zeit und manchmal auch neue Generationen von Menschen.

            Für manche mit aussergewöhnlichen Wünschen oder extremer Nutzung sind höhere Kosten wahrscheinlich, für die meisten aber nicht.

            Die Kosten werden sinken: sehr viel höhere Auslastung eines Autos, Garagen etc., stadardisierte Wartung, Verwertung, günstigere Versicherungen. Die Kosten von Sensoren sind gering, die Kosten der Software und der Dienste skalieren. Sobald es praxistauglich ist, das muss es natürlich erst werden, wird sich kaum jemand den Vorteilen entziehen können, auch der Staat nicht. Wir haben mit Autos heute viele Probleme, mit den Alternativen zu Flugtaxis aber nicht. Es lohnt sich. Leiden wird die riesige Autoindustrie und alles drum herum.

            PS: ich habe mich noch nicht für den oft erfrischenden Podcast bedankt, das möchte ich hiermit tun.

      3. Titus von Unhold sagt:

        „Mein 13 Jahre […] ist sicher“

        Mit Sicherheit nicht. Fahr damit mal auf der Landstraße in einen entgegen kommenden LKW und nimm danach eine neue E-Klasse oder was vergleichbares. Danach reden wir noch einmal.

        „Der eCall ist seit 2018 Pflicht in der EU. Wenn man also die Fahrzeuge länger als 10 Jahre nutzen möchte ist man zwangsweise bei Zusatzkosten (deren Höhe man am Anfang nicht kennt und für die man natürlich auch keine Zweitanbieter finden wird)“

        Nein, denn wenn es ein echter eCall nach EU VO 2015/758 ist, muss er kostenlos sein. Du meinst den TPS-eCall den die Hersteller nebenher anbieten und auch wieder streichen dürfen, der danach aber die eCall-Funktion nicht beeinträchtigen darf.

        „In der Konsequenz führt diese – möglicherweise gut gemeinte – EU-Pflicht zur Digitalisierung der Fahrzeuge also zu einer zwangsweisen Beschränkung der Nutzungsdauer, mehr Neuwagenproduktion und damit mehr Ressourcenverbrauch. Wollten wir davon nicht eigentlich mal weg?“

        Warum sollten wir das wollen? Das würde die Einführung neuer Antriebe und Techniken nur sinnlos verzögern und damit weiter lokale Emissionen verursachen, Milliardensummen für Öl in autokratische und diktatorische Länder und Regime pumpen und schlicht jeden tag Gesundheit und Leben gefährden. Denn wenn ich sehe wie viele Lenker noch immer ihren verglasten Hirntumor am Steuer vor dem Gesicht haben, bin ich froh um jedes verpflichtende Assistenzsystem welches eingeführt wird.

        1. kilosierra sagt:

          „Mit Sicherheit nicht. Fahr damit mal auf der Landstraße in einen entgegen kommenden LKW und nimm danach eine neue E-Klasse oder was vergleichbares. Danach reden wir noch einmal.“

          Danke für den Vorschlag, habe ich nach Rücksprache mit der Familie nicht vor. Und ja, Du hast Recht, das ist so. War aber schon vor 13 Jahren so, das der Octavia da schlechter abschnitt als eine E-Klasse. Die aber auch schlechter als ein Leo 2A6 🙂 Ich finde das aber eine Argumentation, die ich eher von einem Autoverkäufer erwarte wenn er versucht mich zu emotionalisieren und so ein größeres Fahrzeug zu verkaufen. Und bei meinem Nutzungsszenario habe ich mich für eine defensive, zurückhaltende Fahrweise in Verbindung mit einem akzeptierten Restrisiko entschieden. Wenn ein Fahrzeug aus dem Jahr 2010 mich nicht schützen kann, dann ist das halt so. So wichtig bin ich nicht. Und daher stelle ich auch den Mehrwert eines fest verbauten Notrufes in Frage. Die wenigen Fälle (die ich mir vorstellen kann) in denen das System einen nenneswerten Vorteil zur IST-Situation bieten kann, rechtfertigen mMn nicht die Schaffung externer Abhängigkeiten.

          Und das war eigentlich meine Grundfrage, wie groß muss denn der Unterschied in Technologie und Funktion zum bisherigen Fahrzeug sein, damit das eine Neuanschaffung rechtfertigt? Und da plädiere ich für eine gegenüber der aktuellen Situation viel längere Nutzungsdauer. Bei allen Produkten und natürlich erst recht bei Autos, die 1500 Kilo unter Einsatz von enormen Energiemengen hochverarbeites Material darstellen. Rein mechanisch sollten 500.000 km Laufleistung bzw. 20 Jahre Nutzungsdauer drin sein. Und dann brauche ich ein neues Fahrzeug, weil das Ambi-Light im Innenraum jetzt 5 statt 4 Farben hat oder die Software nach 3 Jahren kein neues Kartenmaterial bietet oder sich der Anbieter jetzt doch entscheidet wichtige Funktionen auf Abo umzustellen? Schon beim obigen Beispiel der integrierten Ladeplanung im Navi würde ich Zweifel anmelden. Braucht man das wirklich oder kann ich von einem Fahrzeugführer erwarten, dass er mit einer Information über eine zu erwartende Reichweite selbst in der Lage ist zu entscheiden wann er nachladen muss? Beim Verbrenner ging das so seit 100 Jahren ganz gut. Und nein, das ist keine Argument gegen die E-Mobilität. Sondern dafür, dass wir dahin kommen weniger Produkte länger zu nutzen. Hat eine E-Fahrzeug nach 60T km einen CO2-Vorteil gegenüber dem Verbrenner, gut. Aber noch besser, wenn es dann auch 200-300T km fährt. Werden durch Industrie oder Gesetzgeber Randbedingungen geschaffen das Fahrzeug nach 61T km zu verschrotten, haben wir nichts gewonnen.

  11. jan sagt:

    Hallöchen 🙂
    Min 23. Thema Staatstragend:

    Kann man nicht auch Staatstragend sein ohne die Interessen von Arbeitgeberverbänden und Vermögenden an vorderste Stelle zu rücken und dem alles andere unterzuorden ?

    Wenn die Konservativen staatstragend regieren, tun die nie etwas um die Verhandlungsposition
    von abhängig beschäftigten oder die soziale Situation im allgemeinen zu verbessern.
    Wieso müssen die nie Arbeitnehmerfreundliche politik mittragen ?

    Wenn die SPD regiert, tut sie das auch nicht ( Agenda 2010, steuererleichterungen für Reiche, Niedriglohnsektor, Bürgerharz mit Vollsanktionen) .

    Die Agenda 2010 war weder toll für uns alle noch war sie alternativlos.
    Die Entkopplung von Löhnen zur Produktivität in den 80ern auch nicht.

    schönen Sonntag euch allen

    jan

  12. Daniel sagt:

    Holgi bezifferte die Kosten für das Bürgergeld bei ca. 30€ pro Einkommen. Gibt es dafür eine Quelle?

  13. Jobold sagt:

    Der Fürstin im edlen Gemäuer
    war Straßenbahnfahr’n nicht geheuer.
    So stieg sie – nicht gut –
    trotz sehr blauem Blut
    ins Auto. Oh Mann, das wird teuer!

  14. comoelcometa sagt:

    Zum Thema Organspende:

    Vor einige Monate gab es eine richtig richtig gute Dokuserie (Achtung, Teilweise recht direkt und rührend): https://www.ardmediathek.de/serie/charite-intensiv-gegen-die-zeit/staffel-1/Y3JpZDovL3JiYi1vbmxpbmUuZGUvY2hhcml0ZS1pbnRlbnNpdi1nZWdlbi1kaWUtemVpdA/1

    Dazu gab es auch noch zwei ziemlich interessante Folgen von Pandemia (auch insgesamt ziemlich toller Podcast!):
    https://open.spotify.com/episode/2CCc7j5RGhIuFg1p2Hc82c?si=6db9251513ef4e4c
    https://open.spotify.com/episode/7kXxjOJFIBURnq2KD4uujb?si=abc2ccd79ecf4563

    Wenn man bedenkt, wie viel wahrscheinlicher es ist, eine Organspende zu brauchen, als eine geben zu können, muss man sich schon ernsthaft fragen, warum wir nicht eine Opt-Out Lösung haben…

  15. Sören sagt:

    Ihr seht die Gesellschaft geschichtet
    und euch ganz nach oben gewichtet.
    Statt großmächt’ger Wehmut,
    da stünde euch Demut
    viel besser an: Adel verpflichtet!

  16. rakulle sagt:

    https://myid3crash.com/de/sample-page/
    ist die Seite der Frau, die weitere Personen sucht deren Autos eigenständig Gas gaben.
    Das war eine Bemerkung am Ende vom Tesla Teil, im Zusammenhang mit dem Wunsch nach einem E-Auto, das ohne Vollzugriff der Hersteller:innen läuft. Das wärs: ein open Source custom rom fürs Auto 😉

  17. Keno sagt:

    Hallo,
    da dies mein erster Kommentar ist, ich aber schon seit Jahren keine Sendung verpasst habe erstmal ein Riesen Dankeschön und Kompliment für diese großartige Sendung.
    Ich würde mich gerne zum Thema Tesla äußern.
    In der Sendung berichtet ihr über einige Fakten welche ich so nicht bestätigen kann.
    Der E-Golf von VW wird seit 4 Jahren nicht mehr gebaut. Am besten zu vergleichen ist der Golf mit dem ID3, weshalb ich im folgenden diesen als Referenz nehmen werde statt dem e-Golf.
    Der ID3 hat mit der kleinsten Batterie (58kWh) ein Gesamtgewicht von 1820kg und das Tesla Model 3 hat ein Gesamtgewicht mit der kleinen Batterie (60 kWh) von 1835kg (laut meinem Fahrzeugschein).
    Schaut euch gerne mal das Model 3 an. Für meinen Geschmack handelt es sich hier um eine Limousine und kein SUV.
    Mein Model 3 mit kleiner Batterie ist übrigens bisher soweit ich es mitbekommen habe mit Abstand das sparsamste e-Auto in der Kategorie Langstreckentauglich (das heißt ich schaue mal nicht auf eTwingo eSmart etc.)
    Das Argument mit dem Strommix finde ich persönlich immer etwas fragwürdig, da ich keinen EAutobesitzer kenne der keinen Ökostromtarif wählen würde. Ich bin mir relativ sicher dass es auch Bedingung für die Wallbox-Förderung war und die öffentlichen Ladesäulen haben, ziemlich sicher auch diese Förderbedingung (nur Ökostrom).
    Sicher ist es nicht so einfach im Bezug auf Tesla seriöse Informationen zu finden, aber es waren einfach viele verdrehte Fakten in diesem Beitrag. Einen Fahrzeugfehler von 2013 herauszukramen finde ich auch etwas unredlich mit Blick auf die Firmengeschichte von Tesla. Das waren ja noch die Anfänge der Firma und die Massenmodelle kamen erst um 2018 auf den Markt. Ich würde niemals Elon Musk verteidigen aber die Autos von Tesla sind wirklich ein gutes Produkt. Verbrauchsarm, bestes Preis-Leistungs-Verhältnis und Sicherheitsfeatures werden auch nachträglich noch per Update kostenlos an die Verbraucher ausgerollt. (Siehe Matrix-LED: Tesla hat bisher nie Matrix LED beworben und trotzdem kam diese sicherheitsrelevante Funktion für alle Modelle kostenlos)
    Letzter Punkt ist das Thema Batterie.
    Im Gegensatz zu allen deutschen Herstellern setzt Tesla schon seit einiger Zeit bei verschiedenen Modellen auf LFP Akkus, welche auf Schwermetalle verzichtet und damit umweltfreundlicher sind als konventionelle Auto-Batterien.
    Es wäre sicher eine traumhafte Welt in der man kein Auto bräuchte aber es gibt leider Konstellationen, selbst im Rhein-Main-Gebiet, in denen man nicht so leicht auf ein Auto verzichten kann. In diesen fällen ist ein eAuto allemal Umwelt-/Klimafreundlicher als ein Verbrenner. Und günstiger im Unterhalt ist er auch noch dazu. Da wir das was ich normalerweise an Benzinmehrkosten und Reperaturkosten bei einem Verbrenner hätten in die Finanzierungsrate stecken, können wir uns selbst als Azubi und Stundentin dieses Auto leisten.
    Ich hoffe es war alles verständlich und nicht zu wirr. Falls was unklar sein sollte, fragt gerne nach 😊

    Liebe Grüße
    Keno

    1. Ranga Kullenga sagt:

      Stichwort verbrauchsarm und Gewicht. Ich bin mal gespannt, was in der l7e-Klasse noch so kommt. Vielleicht gibt es ja beim „aufs Auto angewiesen sein“ einen rationalen usecase für die Dinger. Langstrecke ist viel schöner mit dem Zug, da könnte ich mit einer Vmax von 90 km/h gut leben.
      https://leichtmobil.blog/vorgestellt-l7e-microcars/

    2. Purzelkeck sagt:

      „aber es waren einfach viele verdrehte Fakten in diesem Beitrag“

      war auch mein Grund hier erstmals etwas zu schreiben..

      „Das Argument mit dem Strommix finde ich persönlich immer etwas fragwürdig“

      Das Argument bzw. die Berechnung mit dem Strommix finde ich sinnvoll. Egal welchen Tarif man hat, der Strom ist der selbe und der Öko-Strom eh da. Nur der Neuausbau ist noch wichtig bei der Wahl des Tarifes. Man sieht es an dem nicht mehr vorhandenen Aufpreis vom normalen Öko-Strom. Interessant zu wissen wäre wie die CO2-Amortisation der Wagen bei 100% Ökostrom wäre. Aber auch dann: wenn ich meinen eigenen PV Strom nutze bin ich nicht bei 100%, denn dann kann mein Nachbar ihn nicht nutzen und ist wegen mir im Kohlemix.

      Man könnte individuell aber so rechnen: <60tkm Amortisation stehen da irgendwie im Raum für bestimmte Modelle. Schon nicht schlecht. Folgendes reduziert diese Zahl weiter:
      – LFP Akku
      – mehr Ökostrom, in Norddeutschland beim Wind oder eigene PV Anlage, oder ggf. zertifizierter Ökostrom
      – besserer Kohlemix der Zukunft
      – (d)ein geringerer Verbrauch beim Model 3

      Ich stand vor der Wahl: Tesla Y oder ein sehr günstiger und kurzfristig lieferbarer familientauglicher Verbrenner. Ich mag weder SUVs noch Tesla, aber ich kann mir auch kein Luxus E-Auto Leisten welches dann zusätzlich auch noch mehr verbraucht.

      1. Devid sagt:

        Und der Strommix zählt wann?

        Ich wasche meine Wäsche schon vorwiegend an windigen/sonnigen Tagen, da gibt es Ökostromüberschuss, der muß halt weg. 😉 (Und das mache ich schon, obwohl mein Stromtarif da keine Unterschiede macht)

        Das geht mit einem großen Autoakku vielleicht noch nicht so, aber Wenigfahrer könnten ihn auch nur an solchen Tagen vollladen und an anderen Tagen mit Kohlestrom eben nur das Minimum, um die Tagesfahrleistung auch zu schaffen.
        Dann zählt eben nicht der Strommix des Durchschnittmonats, sondern es ist auch schon mehr…

        1. Purzelkeck sagt:

          Die individuelle Nutzung sollte natürlich optimal an die Verfügbarkeit von Ökostrom angepasst werden, keine Frage. Es kann z.B. sein, dass E-Autos insgesamt bereits einen etwas besseren Fußabdruck im Strommix haben. Dann müsste man mit z.B. 60% statt mit 50% rechnen um Aussagen wie die über die CO2-Amortisation gegenüber einem Verbrenner zu treffen und das wäre dann zulässig. Grundsätzlich sind E-Autos dafür auch optimal geeignet und man darf daher durchaus mit einem besseren Mix rechnen, selbst dann wenn es „nur“ die Zukunft beträfe.

          Ich nutze PV Strom von meinem Dach zum Laden des Autos, im Winter ungefähr 0%, die restliche und überwiegende Zeit komme ich auf nahe 100%. Das ist mit Sicherheit überdurchschnittlich gut, aber insgesamt nicht relevant wenn man solche Rechnungen anstellt wie die um die es ging.

          Dass auf meiner Rechnung aber 100% Ökostrom steht führt zu falschen Annehmen, wir bewegen uns alle im Kohlemix. Wenn Person A Ökostrom kauft dann kauft Person B notwendigerweise keinen Ökostrom. Insgesamt macht das keinen Unterschied welchen Tarif ich grad habe.

  18. Dirk sagt:

    Das Problem beim SUV ist mittlerweile fast jedes Auto als SUV verkauft oder bezeichnet wird.

    Tesla Model 3 und einem Tesla Model Y unterscheiden sich fast nur in der Höhe. Für mich beides normale „vernünftige“ Mittelklasseautos. Die haben mit einem Audi Q8 oder BMW X8 (vollkommen unabhängig vom Antrieb) vom Platzverbrauch praktisch nix zu tun.

    Ich hoffe das man die KFZ Steuer bald mal umstellt von Hubraum auf Flächenverbrauch. Wesentlich sinvoller, spätestens bei Elektroautos.

    Zum Gewicht. Das spielt gerade bei einem Elektroauto und gerade in der Stadt keine so große Rolle. Denn man kann relativ viel zusätzlich benötigten Beschleunigungsenergie wieder beim Bremsen zurückgewinnen.

  19. Matthze sagt:

    Ihr Lieben,
    für Eure wöchentliche Berichterstattung und jedes Setzen des richtigen Lichts möchte ich heftigst danken!

    Nur eine kleine unbedeutende Bemerkung zum Begriff „Gigafactory“, den nicht nur der komische Vogel von überm Teich benutzt: das „giga“ bezieht sich auf die zusammengerechnete Kapazität der verbauten Batterien. Das Ziel ist, Batterien im Gigawattstundenbereich zu (ver-)bauen. Auch VW nutzt diesen Begriff, auch die jetzt wohl sicher in Schleswig-Holstein geplante NorthVolt Fabrik bezeichnet sich selbst gerne als Gigafactory. Es geht also nicht um eine riesige Autofabrik, sondern um die Batterien. Ob der Twitterzerstörer den Begriff erfunden hat, möchte ich stark bezweifeln, kann es nicht belegen…

  20. David sagt:

    Ich finde leider gerade keine guten Quellen, aber meines Wissens verbraucht die Bundeswehr (genau wie andere europäische Armeen) extrem viel Geld in der Verwaltung und für Pensionen etc. welches dann folglich nicht direkt in die Abwehrbereitschaft fließt.

    Trotzdem verstehe ich nicht warum man immer wieder liest ohne die USA wäre Europa schutzlos. Die EU hat mehr Soldaten als Russland (soweit ich sehe aktuell der einzige potentielle Kriegsgegner), ein dreimal so großes Militärbudget und durch Frankreich auch mehrere hundert Nuklearwaffen. Dazu kommen im Ernstfall hoffentlich starke Verbündete wie Großbritannien und die Türkei.

    Allein Polen hat laut Global Firepower Index eine ähnlich schlagkräftige Armee wie die Ukraine. an der sich Russland jetzt schon seit 2 Jahren die Zähne ausbeißt.

  21. Stefan Herzog sagt:

    Ich war selber jahrelang feuriger Befürworter einer opt-out-Lösung, habe dann aber vor ca. 5 Jahren feststellen müssen, dass es keine Evidenz dafür gibt, dass es wirklich was nützen würde. Ist zwar kontraintuitiv, aber leider so (siehe die Studie unten).

    Arshad, A., Anderson, B., & Sharif, A. (2019). Comparison of organ donation and transplantation rates between opt-out and opt-in systems. Kidney international , 95 (6), 1453-1460. Redirecting

    Studies comparing opt-out and opt-in approaches to organ donation have generally suggested higher donation and transplantation rates in countries with an opt-out strategy. We compared organ donation and transplantation rates between countries with opt-out versus opt-in systems to investigate possible differences in the contemporary era. Data were analysed for 35 countries registered with the Organisation for Economic Co-operation and Development (17 countries classified as opt-out, 18 classified as opt-in) and obtained organ donation and transplantation rates for 2016 from the Global Observatory for Donation and Transplantation. Compared to opt-in countries, opt-out countries had fewer living donors per million population (4.8 versus 15.7, respectively) with no significant difference in deceased donors (20.3 versus 15.4, respectively). Overall, no significant difference was observed in rates of kidney (35.2 versus 42.3 respectively), non-renal (28.7 versus 20.9, respectively), or total solid organ transplantation (63.6 versus 61.7, respectively). In a multivariate linear regression model, an opt-out system was independently predictive of fewer living donors but was not associated with the number of deceased donors or with transplantation rates. Apart from the observed difference in the rates of living donation, our data demonstrate no significant difference in deceased donation or solid organ transplantation activity between opt-out versus opt-in countries. This suggests that other barriers to organ donation must be addressed, even in settings where consent for donation is presumed

  22. Melina sagt:

    Der dieswöchige Melimerick:

    In Schland wo Adlige trönen
    mit ihren Präpositiönen
    Ham´nichts zu sagen
    kann man sich fragen
    Wer hört ihn‘ zu, die da groß tönen

  23. Daniel sagt:

    Zu den Ungenauigkeiten im Abschnitt zu Tesla wurde in den bisherigen Kommentaren ja schon einiges geschrieben, aber ich möchte noch auf ein grundlegenderes, journalistisches Problem diesbezüglich aufmerksam machen:

    Als Quelle für die Ökobilanz gebt ihr einen taz-Artikel vom 17.03.2024 an (https://taz.de/Ist-Tesla-schlecht-fuers-Klima/!5996086/), der sich wiederum auf Angaben des ADAC bezieht, ohne deren Quelle direkt anzugeben. Dank eines wörtlichen Zitates im taz-Artikel ist die ADAC-Quelle schnell gefunden (https://www.adac.de/verkehr/tanken-kraftstoff-antrieb/alternative-antriebe/klimabilanz/). Was dabei auffällt: Der Artikel des ADAC ist vom 21.12.2022 und somit schon etwas älter und Tesla wird in diesem Artikel mit keinem Wort erwähnt. Auch geht es in dem Artikel nicht um die Ökobilanz eines „e-Golfs“, sondern um „Klimaemissionen eines durchschnittlichen Pkws der Kompaktklasse (Golfklasse)“.

    Den Vergleich von VW e-Golf und Tesla Model Y fabuliert sich die taz-Autorin also selbst herbei und vergleicht dabei Äpfel mit Birnen, da beide Fahrzeuge hinsichtlich Klasse und Reichweite in komplett anderen Ligen spielen. Außerdem hat VW die Produktion des e-Golfs bereits Ende 2020 (!) eingestellt und, wie schon in anderen Kommentaren angemerkt, ist das Tesla Model Y auch nicht das kleinste aktuell von Tesla produzierte Auto.

    Generell ist der taz-Artikel inhaltlich richtig schlecht und enthält jede Menge anderer Ungenauigkeiten und ist meines Erachtens ein Paradebeispiel dafür wenn Journalisten über Themen schreiben, von denen sie keine Ahnung haben.

  24. Florian sagt:

    Limerick zum deutschen Adel

    Die Jugend ist wirklich alright.
    Jedes Schwein steht als Spender bereit.
    Nur unser Adel,
    verdient wieder Tadel –
    einzig Marcus ist grad friedlich und breit.

  25. Thees sagt:

    Erster Versuch, glaub ich noch etwas holprig:

    Kennt Ihr auch Graf Hodenhagen?
    Den mit den fünf dummen Blagen?
    Sie liebten die Weidel,
    das hass-braune Maidel,
    Adel verpflichet? Nicht zu ertragen!

  26. Anonym sagt:

    Fragen zum Thema Bundeswehr, die mich schon länger beschäftigen:
    – Die Bundeswehr ist aktiv in der Ukraine, u.a. mit Waffenlieferungen und zur Aufklärung. Warum wird das in der Öffentlichkeit verschwiegen und zeitgleich gesagt, dass deutsche Truppen in der Ukraine eine Kriegsbeteiligung bedeuten würde? Macht man sich so nicht erpressbar?
    – Deutsche Soldaten werden an ihren Privatadressen bedroht. Das bedeutet, dass die Bundeswehr und somit auch das Land maximal gefährdet und kaum wehrhaft ist. Ist das der Grund, warum Scholz mit wichtigen Waffenlieferungen so zurückhaltend ist?

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